Menu

user_mobilelogo

Veranstaltungen

April   2024
M D M D F S S
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30          

Vergangene Veranstaltungen

Login

Tipps für Kauf und Einsatz eines Teleskops

  • Je größer das Teleskop, desto seltener wird es verwendet (Hermann Mucke †)
  • Gehen Sie's langsam an – auch im besten Teleskop sehen Sie nur soviel, wie es Ihre Erfahrung und Geduld erlauben
  • Spiegelteleskope sind preiswerter, Linsenteleskop für Planeten besser. Auf festes Stativ achten!
  • Empfehlenswert auch: Beobachtungsstuhl (evtl. Klappsessel), Einführungsbuch, drehbare Sternkarte, Rotlicht
  • Üben: Orientierung am Sternhimmel, Handhabung des Teleskops
  • dunkler Platz, fester Boden, Teleskop rechtzeitig aufstellen (Auskühlen), Stativbeine nicht ganz ausziehen
  • Erfahrung sammeln: mit Mond beginnen, dann Planeten, erst später Nebel & Galaxien
  • Jedes Objekt mit schwacher Vergrößerung beginnen. Erste Details werden erst nach 1-2 Minuten sichtbar
  • Erholungspause (auch fürs Auge) nach 30 min; längere Beobachtungsnächte vorher planen
  • Sonne: Filter vor dem Objektiv (am Okular gefährlich!) – oder Projektion (Objektiv auf 5 cm abblenden)


Beobachtungs-Vorschläge – freiäugig und mit Feldstecher

Mit freiem Auge (Frühjahr & Sommer 2024):

  • Wo geht die Sonne unter – und wo am nächsten Tag? Der Unterschied kann mehr als den Sonnendurchmesser (0,5°) betragen!
    • An der Untergangsstelle 1 Jahr später kann man daher die Jahreslänge auf mindestens 1 Tag genau bestimmen. So konnten die Babylonier in 200 Jahren 0,005 Tage erreichen! Besonders genau ist diese Methode im März/April und im September/Oktober.
  • Wie lange kann man im Freien noch Zeitung lesen – und wie lange 1 Monat später? ("bürgerliche Dämmerung")
  • Wann erscheint der Mond genau halb? Abends bzw. nachmittags wäre dies zu sehen am 15.4. ab ~17h, am 15.5. ab ~12h und am 12.8. ab ~15h.
    • Aus solchen Beobachtungen erhielt Aristarch 230 v.Chr. die Sonnendistanz zu 20-facher Monddistanz. Im Vorjahr haben 15 unserer Mitglieder die Zeit der Halbphase geschätzt – die Werte variierten um 1-2 Stunden. Das Mittel ergab 350-fache Monddistanz (statt genau 390)
  • Wie gut ist mein Sternhimmel in der Stadt? Wenn im Kleinen Wagen nur 3 Sterne sichtbar sind –> Grenzhelligkeit = 3 mag. Bei 5-6 Sternen 4.2 mag (Stadtrand); bei 7 Sternen 5 mag, bei 10 Sternen 6 mag (Hochgebirge). Die Milchstraße sieht man ab 4.5 mag.
  • Sternbilder finden an Sommer-Abenden  (im Frühling um etwa 90° "zurück", also z.B. Gr. Wagen im Nordosten, Cass. tief im NW)
    • Großer Wagen im Nordwesten. Dem Deichselschwung folgen zum gelben Arktur (Bootes) und zur blauweißen Spica (Jungfrau; nur bis Juli sichtbar)
    • Cassiopeia Im Nordosten: im Juli 30-40° hoch, im Sept. 60°
    • Sommerdreieck: Schwan (nördl. Kreuz) und Lyra (mit Wega) zenitnah, Adler im Süden ~50°. Milchstraße längs des Schwans
    • Drache: windet sich zwischen großem und kleinem Wagen zum Kepheus und dann links zurück zu Wega und Herkules, den er anfaucht, Seine Augen funkeln rot und grünlich (weniger auffällig).
  • Im Süden stehen im Juli / August horizontnah der Schütze (galaktisches Zentrum) und der Skorpion (roter Riese Antares), darüber Adler und Schlangenträger.
    • im Frühjahr hingegen die ausgedehnte Wasserschlange, darüber Löwe und Jungfrau, ab Mai die Waage.
  • Planeten am Abendhimmel: Merkur nur März/April, Venus ab Juli, (Mars nur morgens), Saturn ab September, Jupiter erst im Herbst. Von August bis Spätsommer könnte man Saturns Oppositions-Schleife in eine Sternkarte einzeichnen – 
    • etwa mit der eigenen Faust als Winkelmesser: Arm strecken, Faust = ca. 8 Grad (3+2+3°); Handspanne ca. 20°

Mit dem Feldstecher:

  • Wie groß ist das Gesichtsfeld? Langsam rundherum schwenken –> 360° / Zahl der aneinander gereihten Gesichtsfelder
  • Wie weit sind daher die Sterne im Großen Wagen voneinander entfernt? Vergleiche dein Ergebnis mit einer Sternkarte
  • Wieviel Sterne sehe ich im Gesichtsfeld hoch am Himmel, wieviele in Horizontnähe? Der Lichtverlust heißt Extinktion
  • Doppelsterne: Mizar-Alcor (Gr.Wagen, schon freiäugig), zenitnah ε Lyrae (links von Wega; im Teleskop 4-fach), ß Lyrae, Beta in Schwan und Steinbock (jeweils orange-blau !), Ny Dra (im Drachenkopf)
  • Kugelsternhaufen: M13 im Herkules-Viereck (halbhoch im Westen), M5 Schlange, M16 Pegasus, M22 Schütze. Offene Sternhaufen M39 im Schwan bei Deneb, M6+7 Skorpion, M24 Schütze, M11 (Wildenten) in der Schildwolke, Berenike (s. unten) und Doppelsternhaufen h/Chi Persei (Nordost, halb zur Cassiopeia)
  • Nebel: Andromeda M31 (evt. freiäugig), Dreiecks-Galaxie M33; Gasnebel M8 im Schützen, Hantelnebel M27 im Füchslein
  • Genussreich: die Milchstraße quer über den Himmel: Perseus (NE) – Cassiopeia – Kepheus – Schwan (nahe Zenit) – Zweiteilung (Dunkelnebel) – Adler – Schildwolke – Schütze 🙂. Ferner Halbkreis der Krone (links von Bootes) – und 20° rechts von Arktur das Haar der Berenike: 20 Sterne von 4.2 bis 5.5 mag!

(Gottfried Gerstbach, April 2024)

Beobachtungstipps anderer Institutionen:

* Aschgraues Mondlicht ("Erdlicht", 2-4 Tage nach Neumond) und Planetarische Nebel: [spektrum.de]
* Aufsuchkarten der großen Planeten: [spektrum.de]
* Die Dreiecksgalaxie M33, Nachbarin des Andromedanebels: [Astronomie.de]
* Beobachtungstipps von Christian Pinter in seinem "Himmelszelt
* Astronomie-Fans: 11 Tipps für Einsteiger
* Kalender 2021 "Sterne, Mond, Planeten" (Maria Pflug-Hofmayr): https://www.starobserver.org/kalender

Tipps für die kleine Privatsternwarte:

 

Sternkarten für jede Stunde finden Sie in dieser Übersichtz.B. für 9 Uhr Sternzeit hier.

Wenn es zur Monatsmitte um 20:30 MESZ dunkel genug ist, sehen wir von Südwest bis West gerade noch das ganze Wintersechseck rund um Orion. Der strahlende Sirius in 15° Höhe funkelt in allen Farben, Capella in 55° aber kaum. Das hängt mit der Luftunruhe zusammen, weil das Licht horizontnaher Sterne einen längeren Weg durch die Atmosphäre hat. In diesen zwei Sternen hat das Wintersechseck etwa 90°, die 4 anderen Winkel sind entsprechend größer. Was sonst am Sternhimmel zu sehen ist, zeigt die Titelseite unserer Homepage – wahlweise mit oder ohne Sternbilder – und die Sternkarte für 9 Uhr Sternzeit.

Bei genauem Hinsehen sind verschiedene Sternfarben zu bemerken: In den Zwillingen (siehe oben) strahlt Castor weiß, Pollux orange. Sie sind ”nur” 50 bzw. 33 Lichtjahre entfernt und etwa 30x heller als die Sonne. Der rote Riese Beteigeuze (α Orionis) steht rechts darunter ~30° hoch und ist 550 Lichtjahre entfernt. Er war der erste Stern, dessen Durchmesser interferometrisch bestimmt wurde – zu 0,05“. Er ist unglaubliche 800x größer als die Sonne und 50.000 mal heller. Zwischen ihm und dem blauen Riesen Rigel darunter liegen die drei Gürtelsterne genau waagrecht, während sie beim Aufgang senkrecht stehen. Sie zeigen nach links zum funkelnden Sirius. Dessen schwacher Begleiter Sirius B (8.5 mag) wurde als erster Weißer Zwerg 1862 entdeckt. Rot ist auch das Stierauge Aldebaran rechts vom Orion. 

Während diese Sternbilder und die hellsten Teile der Milchstraße im Westen tiefer sinken, steigen im Südosten Löwe und Jungfrau empor.

      Reizvolle Sternhaufen im Teleskop:
Bei dunklem Himmel lässt sich im Westen noch die winterliche Milchstraße mit vielen Offenen Sternhaufen beobachten, die Geburtsstätten relativ junger Sterne. In 20-25° Höhe stehen die Plejaden und Hyaden im Stier – beide im Feldstecher ein Genuss! Im Teleskop empfiehlt sich ein Vergleich der 4 Sternhaufen M35 bis M38zwischen Fuhrmann und den Zwillingen. Jeder der Vier zeigt seine 50 bis 200 Sterne ganz anders: strahlend oder zart schimmernd, in Kreuzform oder wie ein langbeiniger Käfer. 
      Auf ein ungewöhnliches Objekt unweit von M36 hat Sterne und Weltraum vor 2 Jahren aufmerksam gemacht: den Sternhaufen NGC 1893, eingebettet in den hellen Gasnebel IC 410, der im Fernrohr zuerst durch eine zentrale Dunkelwolke auffällt. Das interessante Tripel steht hoch am Himmel zwischen Capella und β Tauri.
  Im Nordwesten ist zwischen Cassiopeia und Perseus der Doppelsternhaufen h/Chi Persei zu erkennen, evtl. schon freiäugig. Das herrliche Objekt ist zirkumpolar und oft mein Abschluss einer langen Beobachtungsnacht am Teleskop.
 
Gegen 21:30 Uhr kulminiert Regulus, der Hauptstern des Löwen. Als ekliptiknaher Stern wird er manchmal vom Mond bedeckt, alle 85 Jahre sogar von der Venus. Etwa 20° rechts steht der unscheinbare Krebs und mittendrin der helle Sternhaufen M44, die Praesepe (Krippe). Die zwei Sternchen daneben heißen nördlicher und südlicher Esel. Im Zentrum des nahen, über 1° großen Sternhaufens zeigt schon ein kleines Fernrohr das funkelnde Schmuckkästchen mit 4-5 engen Doppelsternen. 
Schauen Sie sich über Regulus auch den farbenfrohen Doppelstern Algieba (γ Leonis) an, sowie die Spiralnebel-Paare M65/66 und M95/96. Ihnen folgt der Virgo-Galaxienhaufen, siehe unten.
 
Bald erreicht nun der Große Wagen den Zenit. Genau in der Verlängerung γ ➔ α UMa findet man schon im Feldstecher das helle Galaxienpaar M81/82. Der "Zigarrengalaxie" M82 sieht man noch die Folgen einer früheren Begegnung mit M81 an: eine ungewöhnliche Starburst-Region in ihrer Mitte.Der Deichselschwung des Wagens weist zum orangegelben, mit 36 Lichtjahren relativ nahen Arktur (α im Bootes). An ihm ist deshalb schon früh die Eigenbewegung (0,1° in 150 Jahren) aufgefallen. Dem Kreis weiter nach unten folgend kommt man zur fernen, blauweißen Spicamit 22.000° fünfmal heißer als Arktur. 
 
Gegen 24 Uhr kulminiert der Virgo-Haufen, wo schon ein Achtzöller über 20 Galaxien zeigt. Er liegt im Schwerpunkt des Frühlingsdreiecks Regulus-Arktur-Spica. Darunter sehen wir in 20-25° Höhe das markante Viereck des Raben.
Zwischen 2 und 3 Uhr erreichen Arktur und die zierliche Krone den Meridian, während im Osten das große Sommerdreieck und die Milchstraße emporsteigt. Darin die Deep-sky-Paradeobjekte des Hantel- und Ringnebels und zwei helle Sternhaufen im Schwan.

 

Planeten und Mond  (aus dem Österr. Astronomischen Almanach 2024)

  • Merkur hat seine Abendsichtbarkeit beendet, ist aber bis 2.4. (15° Elongation) evtl. noch im Feldstecher zu finden.
  • Venus ist vom Morgenhimmel verschwunden und bleibt jenseits der Sonne bis Juni unsichtbar.
  • Auch Mars im Wassermann verbirgt sich bis Mai in den Strahlen der Sonne
  • Jupiter im Widder und Stier steht abends im Südwesten und verfrüht seine Untergänge von 22:30 auf 20:15 MESZ. Am 10.4. zieht die zarte Mondsichel an ihm vorbei – ein netter Anblick! Ende Mai kommt er in Konjunktion zur Sonne.
    • Zur Monatsmitte kann man 4° unterhalb von Jupiter den Kometen Pons-Brooks erkennen (siehe unten).
  • Saturn im Wassermann steht jenseits der Sonne und wird im Mai am Morgenhimmel auftauchen.
  • Uranus (6 mag) lässt sich leicht 1,5 bis 1° nordöstlich von Jupiter finden, bzw. am 10.April 4° links der Mondsichel.
  • Neptun (7.7 mag) in den Fischen bleibt jenseits der Sonne unsichtbar.
Mondphasen:
Letztes Viertel am Di 2.4, Neumond (Nr. 1253) am Mo 8.4., Erstes Viertel am Mo 15.4., Vollmond am Mi 24.4.
Die totale Sonnenfinsternis am 8.4. ist nur in Mexiko und dem Osten der USA sichtbar und endet im Nordatlantik. 
 
Sternbedeckungen durch den Mond 
 
Kleinplaneten bis 10 mag:
  • 2 Pallas  (9.1 mag) im nördlichen Herkules, Opposition ist im Mai
  • 3 Juno  (9.5–10 mag) im Süden des Löwen, Opposition war am 3.3.
  • 4 Vesta  (8.2 mag) Stier –> Zwillinge; am 8.4. nur 0,4° nördlich des Sternhaufens M35 
   
Kometen bis 10 mag   (Danke, Michael Jäger!)
 
Seit Monaten zeigt der periodische Komet 12P/ Pons-Brooks wiederholte Helligkeits-Ausbrüche. Im März wurde er im Feldstecher am Abendhimmel sichtbar, nun sogar freiäugig. Mit rund 70 Jahren Umlaufzeit gehört er zu Neptuns Kometenfamilie, deren prominentester Vertreter 1P/ Halley ist. Wie dieser dürfte er einen Kern größer als 15 km besitzen.
Nun hat der Komet die 4. Größenklasse erreicht, steht allerdings in der ersten Aprilhälfte nur knapp über dem Westhorizont, sodass für die Beobachtung sehr klarer Himmel erforderlich ist. Er zieht vom Sternbild Widder in den Stier und steht Anfang April nahe bei Hamal (α Aries) [Anm. GG: am 31.3. nur 0,5° links, noch kein merklicher Schweif. Ein ARD-Bericht hier].  Mitte April, wenn der Komet zu Dämmerungsende untergeht, steht er 4 Grad unterhalb von Jupiter. 
 
Auch 13P/ Olbers gehört zur Neptun-Kometenfamilie. Im April wird er immerhin 10 mag hell, steht aber tief am Abendhimmel.
Ebenfalls von 10. Größe, zieht C/2021 S3 Panstarrs mitten durchs Sternbild Schwan. Dabei kommt es am 20. April zur Begegnung mit den offenen Sternhaufen NGC6883 und NGC 6781, am 22. April mit dem Planetarischen Nebel NGC 6881 und am 23. April mit dem Mondsichel-Nebel NGC 6888.

12P/ Pons-Brooks   (Datum, UT, RA, Del, r, d, v1, v2, mag)

  • 2024 04 02 000000  02 13 33.8 +22 28 12  1.611 0.860  27.6 32.5  4.7
  • 2024 04 05 000000  02 26 17.0 +20 38 48  1.610 0.838  26.2 31.8  4.5
  • 2024 04 08 000000  02 38 36.1 +18 45 02  1.610 0.819  25.0 31.0  4.3
  • 2024 04 11 000000  02 50 31.5 +16 47 28  1.609 0.804  24.0 30.4  4.2
  • 2024 04 14 000000  03 02 04.1 +14 46 40  1.609 0.792  23.2 29.9  4.1
Meteorströme: 
  • Lyriden: 15.-28. April, flaches Maximum 22.4. morgens (helle schon ab 1h), etwa 8-20 schnelle Meteore pro Stunde
  • Sigma-Leoniden: 10.4.–10.5., Maximum ca.16.4., nur wenige pro Stunde  ➔ ein Fall für Spezialisten (Strom könnte versiegt sein) 
  • Eta-Aquariden: 19.4. – 15.5., wenige pro Stunde.

Beobachtungsberichte 2019 und früher

Hier seht Ihr folgende Berichte:

  • Große Konjunktion Jupiter / Saturn im Dezember 2020
  • Riesige Feuerkugel und Meteoritenfall bei Kindberg am 19. November 
  • und der Fund eines kleinen Stücks davon: Bericht und Foto
  • Geminiden (Fotos von F. Klauser und J. Kruse)
  • Jupiter und seine Monde; Saturnringe (25.8.20)
  • Perseidennächte 2020 (bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde)
  • Beobachtungen von Komet NEOWISE (Juli 2020) und Fotos mehrerer Mitglieder
  • Picknick unter Sternen am 5.9.2020 und Gedenkfeier Prof. Mucke – hier anklicken!

Fotos aus den letzten Jahren

Zusammengestellt von Gottfried Gerstbach 
Aufnahmen von G. Gerstbach, Norbert Pachner, Stefan Wallner und Franz Vrabec

Führungen im Sterngarten Georgenberg 2018

bestbesuchte Führung 2018 (Juli-Mondfinsternis)

und gleichzeitig letzte Führung von Hermann Mucke †

Gewitter über Wien vor der Mondfinsternis 27.7.18

(im Sterngarten hatten wir Glück)

Da staunen die Kinder: Franz Vrabec' Ekliptikscheibe Schattenverlauf der Jänner-Mondfinsternis 2019

Exkursionen des Astrovereins 2018-19

Sternwarte Höhenberg, Waldviertel 2018       Kepler-Sternwarte Linz, April 2019
1-Meter-Spiegelteleskop der Vega-Sternwarte
1-Meter-Spiegelteleskop, Salzburg 18.10.19         Kuppel und Doppelteleskop, Urania-Sternwarte Wien        

 

Österreichische Tagung der Amateurastronomen, Oktober 2019 

Durch Mail- und telefonische Kontaktaufnahme zu etwa 15 der Astrovereine Österreichs im Frühjahr 2019 gelang dem ÖAV und der Vega-Sternwarte Salzburg die Wiederbelebung der Tagungsreihe 1975-2000 durch den ÖAV  (siehe Bericht) mit den Generalthemen "Visuelles Beobachten" und "Lichtverschmutzung".

Österreichische Tagung der Amateurastronomen (ÖTA'19), Teilnehmer (ca. 75%) vor der Vega-Sternwarte Salzburg

Eröffnung der ÖTA'19, VEGA-Sternwarte Salzburg 
durch Gottfried Gerstbach und Helmut Windhager

(Foto E. Erber)

Lichtverschmutzung über Wien: 5 Scheinwerfer
beim Stefansdom strahlen ungezielt in den Himmel 

Die "kleine" Sonnenfinsternis am 10. Juni im Sterngarten und in Wien XIII

Trotz sehr kurzfristigem Termin und Arbeitstag kamen 7 Besucher und einige Zaungäste in den Sterngarten (Fotos Erika Erber). Peter Reinhard projizierte die Sonne mit einem 5"-Refraktor auf weißes Papier, damit alle gemeinsam schauen konnten. Sogar eine Sonnenfinsternis mit nur 11% hat ihren Reiz! Die letzten Sekunden des Mondrandes um 13h28 waren aber nur bei stärkerer Vergrößerung erkennbar.

 

Franz Vrabec freut sich, dass der Schatten der Polscheibe pünktlich um 12h55 über die Meridianlinie wandert, während Gottfried Gerstbach auf seiner Dachsternwarte in Wien XIII die Sonne bei 80-facher Vergrößerung beäugt. Da sind von 13h04 bis 13h08 am Mondrand sogar einige Mondberge zu erahnen – die bei 2" Ausfransung etwa 3–5 km hoch sein müssen. 

 

Weitere Beobachtungen

Im Frühjahr konnten wegen der Corona-Beschränkungen nur Online-Vorträge stattfinden, aber dafür an jedem zweiten Freitag im Monat. Sie waren unerwartet gut besucht (bis zu 70 Teilnehmer) und brachten uns fast 30 neue Mitglieder. "In Präsenz" war erst am 13. Juni die Wanderung entlang des Planetenwegs möglich, die in 2 Gruppen (1 und 3 Stunden) stattfand. Am 19. Juni stand im Sterngarten die traditionelle Sommersonnenwende am Programm, die erstmals von Caroline Posch-Primes geleitet wurde. Zusammen mit Franz Vrabec gab es für die etwa 20 Teilnehmer auch Experimente zum Thema Sonnenstrahlung.
 
Am 9. Juni fand ab 21 Uhr der erste "Beobachtungsabend für Mitglieder mit & ohne Fernrohr" statt. Für 7 Teilnehmer standen 4 Teleskope und 5 Feldstecher zur Verfügung. Am Friedhofshügel über Tullnerbach sah man die Venus in der Dämmerung noch knapp über dem Horizont – und 3° links im Spektiv sogar den nur mehr 2 mag hellen Mars. 
Danach erlebten zwei neue Teleskopbesitzer die üblichen Probleme, die Montierungen genau auszurichten. Gegen 22 Uhr war dann der Ringnebel gefunden, danach die Galaxien M81 und M82 im Großen Bären, erstere in den 6- bis 8-Zöllern mit angedeuteten Spiralarmen. Dann wurde diskutiert, ob der Hantelnebel M27 nicht eher zwei sich überdeckende Kugeln darstellt.
 
Dann regte Gottfried an, im schwachen Glanz der Milchstraße unsere sichtbaren Grenzhelligkeiten zu vergleichen. Sie wurden (anhand des kleinen Wagens) zu 4.3 bis 5.5 mag geschätzt. Zuletzt kamen Saturn und Jupiter dran, die aber wegen des noch geringen Höhenwinkels eine Luftunruhe von etwa 3-4" zeigten und daher ihre Wolkenbänder nur erahnen ließen.