Sternkarten für jede Stunde finden Sie in dieser Übersicht, z.B. für 9 Uhr Sternzeit hier.
Wenn es zur Monatsmitte um 20:30 MESZ dunkel genug ist, sehen wir von Südwest bis West gerade noch das ganze Wintersechseck rund um Orion. Der strahlende Sirius in 15° Höhe funkelt in allen Farben, Capella in 55° aber kaum. Das hängt mit der Luftunruhe zusammen, weil das Licht horizontnaher Sterne einen längeren Weg durch die Atmosphäre hat. In diesen zwei Sternen hat das Wintersechseck etwa 90°, die 4 anderen Winkel sind entsprechend größer. Was sonst am Sternhimmel zu sehen ist, zeigt die Titelseite unserer Homepage – wahlweise mit oder ohne Sternbilder – und die Sternkarte für 9 Uhr Sternzeit.
Bei genauem Hinsehen sind verschiedene Sternfarben zu bemerken: In den Zwillingen (siehe oben) strahlt Castor weiß, Pollux orange. Sie sind ”nur” 50 bzw. 33 Lichtjahre entfernt und etwa 30x heller als die Sonne. Der rote Riese Beteigeuze (α Orionis) steht rechts darunter ~30° hoch und ist 550 Lichtjahre entfernt. Er war der erste Stern, dessen Durchmesser interferometrisch bestimmt wurde – zu 0,05“. Er ist unglaubliche 800x größer als die Sonne und 50.000 mal heller. Zwischen ihm und dem blauen Riesen Rigel darunter liegen die drei Gürtelsterne genau waagrecht, während sie beim Aufgang senkrecht stehen. Sie zeigen nach links zum funkelnden Sirius. Dessen schwacher Begleiter Sirius B (8.5 mag) wurde als erster Weißer Zwerg 1862 entdeckt. Rot ist auch das Stierauge Aldebaran rechts vom Orion.
Während diese Sternbilder und die hellsten Teile der Milchstraße im Westen tiefer sinken, steigen im Südosten Löwe und Jungfrau empor.
Planeten und Mond (aus dem Österr. Astronomischen Almanach 2024)
- Merkur hat seine Abendsichtbarkeit beendet, ist aber bis 2.4. (15° Elongation) evtl. noch im Feldstecher zu finden.
- Venus ist vom Morgenhimmel verschwunden und bleibt jenseits der Sonne bis Juni unsichtbar.
- Auch Mars im Wassermann verbirgt sich bis Mai in den Strahlen der Sonne.
- Jupiter im Widder und Stier steht abends im Südwesten und verfrüht seine Untergänge von 22:30 auf 20:15 MESZ. Am 10.4. zieht die zarte Mondsichel an ihm vorbei – ein netter Anblick! Ende Mai kommt er in Konjunktion zur Sonne.
- Zur Monatsmitte kann man 4° unterhalb von Jupiter den Kometen Pons-Brooks erkennen (siehe unten).
- Saturn im Wassermann steht jenseits der Sonne und wird im Mai am Morgenhimmel auftauchen.
- Uranus (6 mag) lässt sich leicht 1,5 bis 1° nordöstlich von Jupiter finden, bzw. am 10.April 4° links der Mondsichel.
- Neptun (7.7 mag) in den Fischen bleibt jenseits der Sonne unsichtbar.
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2 Pallas (9.1 mag) im nördlichen Herkules, Opposition ist im Mai
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3 Juno (9.5–10 mag) im Süden des Löwen, Opposition war am 3.3.
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4 Vesta (8.2 mag) Stier –> Zwillinge; am 8.4. nur 0,4° nördlich des Sternhaufens M35
Ebenfalls von 10. Größe, zieht C/2021 S3 Panstarrs mitten durchs Sternbild Schwan. Dabei kommt es am 20. April zur Begegnung mit den offenen Sternhaufen NGC6883 und NGC 6781, am 22. April mit dem Planetarischen Nebel NGC 6881 und am 23. April mit dem Mondsichel-Nebel NGC 6888.
12P/ Pons-Brooks (Datum, UT, RA, Del, r, d, v1, v2, mag)
- 2024 04 02 000000 02 13 33.8 +22 28 12 1.611 0.860 27.6 32.5 4.7
- 2024 04 05 000000 02 26 17.0 +20 38 48 1.610 0.838 26.2 31.8 4.5
- 2024 04 08 000000 02 38 36.1 +18 45 02 1.610 0.819 25.0 31.0 4.3
- 2024 04 11 000000 02 50 31.5 +16 47 28 1.609 0.804 24.0 30.4 4.2
- 2024 04 14 000000 03 02 04.1 +14 46 40 1.609 0.792 23.2 29.9 4.1
- Lyriden: 15.-28. April, flaches Maximum 22.4. morgens (helle schon ab 1h), etwa 8-20 schnelle Meteore pro Stunde
- Sigma-Leoniden: 10.4.–10.5., Maximum ca.16.4., nur wenige pro Stunde ➔ ein Fall für Spezialisten (Strom könnte versiegt sein)
- Eta-Aquariden: 19.4. – 15.5., wenige pro Stunde.